„Ich geh jetzt zur NRZ und das kommt auch in die Osnabrücker Zeitung und dann schreib‘ ich nicht die Geschichte von Jesus, sondern von mir da ‚rein. Dann kannst’e das ja mal lesen oder Elena kann das lesen. Dann kann ’se ein Buch ‚drüber schreiben, über meine Leidensgeschichte. (…) Die Menschlichkeit, die Verbrecher, die werden angehört aber nicht die Frau Walter.“
O-Ton Annemarie Walter, aus den Aufzeichnungen des Anrufbeantworters der Familie, Anruf Nr. 192
Das geplante Projekt „Wirklichkeits- und Wahnsinn: Der Film, der im Moment läuft, erzählt genau mein Schicksal“ befindet sich an der Schnittstelle zwischen (Solo-)Performance und Multimedia-Theater. Das innovative Projekt widmet sich dem Spannungsverhältnis zwischen Realität und Wahrnehmung einer an Schizophrenie erkrankten Person.
Ausgehend von den Erfahrungen von Elena Walter als Enkelin einer paranoid schizophrenen Großmutter, steht die Protagonistin der Performance in konstantem Dialog mit sich selbst und den medialen „Botschaften“ bzw. Einflüssen, die auf sie einprasseln. Die Performance soll darstellen, wie die auditiven und visuellen Eindrücke der medialen Ebene auf die Protagonistin einwirken, von ihr verarbeitet und weitergesponnen werden.
Bestandteil der Performance ist die Stimme der 2011 verstorbenen Großmutter – konserviert in hunderten vom Anrufbeantworter aufgezeichneten Anrufen, die zu einem integralen Bestandteil der verzerrten Wirklichkeitswelt der Protagonistin werden.
Performance-Hybrid aus Schauspiel und (digitalen) Medien
Autorin: Elena Walter
Status: In Planung